Das Bündnis Mobiles Wuppertal demonstriert für drei Planstellen

Das Bündnis Mobiles Wuppertal hatte heute zusammen mit dem ADFC Wuppertal/ Solingen, dem Fuss e.V. , Pro Bahn und dem VCD anlässlich der Ratssitzung zu einer Versammlung vor dem Wuppertaler Rathaus aufgerufen.

Alle Initiativen und Vereine fordern bis zu drei neue Planstellen im Team Nahmobilität für die Radverkehrsplanung und den Fußverkehr, als auch für die ÖPNV – Planungen. Heute wurde im Rat der Stadt der erste Entwurf für den Haushalt eingebracht.

Text zur Kundgebung:

„Stillstand darf es nicht mehr geben.“ Diesem Motto des neuen Kämmerers möchten wir uns anschließen. Denn wer die Mobilität für die Zukunft unserer Stadt gestalten will, muss jetzt handeln. Dafür benötigt es aber Menschen auch in den Verwaltungen, die planen, umsetzen und Fördermittel einwerben!

Die Menschen in Wuppertal sind bereit für eine andere Mobilität. Das ist unübersehbar. In den letzten 10 Jahren hat sich der Anteil von Menschen, die Rad fahren verachtfacht. Doch die Infrastruktur kann hier nicht mithalten. Radwege enden im Nichts oder sind meistens gar nicht vorhanden. Der Neubau geht fast nicht voran.
Die Umgestaltung von Kreuzungen zu sicheren Querungsmöglichgkeiten hat nicht einmal begonnen. „Kein Geld und keine Leute“,  lautet hier das Mantra.
Von den Leistungskürzungen im ÖPNV wollen wir gar nicht sprechen.

Vor sechs Jahre, 2017 hat sich Wuppertal mit der Entwicklung eines Radverkehrskonzept ist auf dem Weg gemacht. Dieses wurde 2020 vom Rat beschlossen. 2025 will Wuppertal Fahrradstadt sein. Von dem 358 km messendendem Radverkehrsnetz ist jedoch gerade mal ein verschwindend geringer Teil realisiert. Ein Netz Charakter ist noch Zukunftsmusik. Dabei ist Infrastruktur für ein Rad und Fußverkehr günstig und wird auch noch bis zu 90% von Land und Bund gefördert. Bis jetzt sind diese Gelder an unserer statt vorbeigegangen. Wuppertal verschenkt damit Millionen!

Es gibt viele gute Konzepte in den Schubladen: Ein Radverkehrskonzept, ein Konzept zur  Klimaneutralität 2035, ein Mobilitätskonzept ist in Arbeit. Nur an der Umsetzung dieser Konzepte hapert es.

Denn dafür benötigen wir Menschen, nicht nur hier auf der Straße, sondern auch in der Verwaltung.
Wir benötigen Planerin und Planer, die Fördermittel einwerben, sicherer Rad- und Gehwege planen, markieren und bauen. Und zwar nicht nur wenn eh gerade mal wieder eine Kanalsanierung ansteht sondern auch unabhängig davon mit einem Konzept und festem Zeitplan.  

Wir möchten die Menschen dieser Stadt mit ihrem Bedürfnis nach aktiver Mobilität unterstützen.
Es ist offensichtlich: dort wo gute Infrastruktur angeboten wird wird diese auch genutzt. Berge und schlechtes Wetter sind kein Hinderungsgrund zu Fuß und auf dem Rad mobil zu sein, es sind fehlende und schlecht ausgebaute Infrastruktur und das Gefühl von Bedrohung durch den Auto - und LKW - Verkehr. Dort wo Menschen gefahrlos unterwegs sein können strömen sie herbei. Nicht nur die Nordbahntrasse ist hierfür ein gutes Beispiel.

Bereits 2009 hat die Stadt New York in einem nur auf den ersten Blick wahnwitzigen Vorgaben den größten Verkehrsknoten- und Stauschwerpunkt der Innenstadt, den Times Square umgestaltet. Dabei ging es neben Aufenthaltsqualität vor allem und die Sicherheit von Menschen, die zu Fuss gehen. Aber auch um die Verbesserung des Verkehrsflusses und dem Dauerstau in der Stadt Was haben sie gemacht? Sie haben den Platz zu einer Fussgängerzone gemacht! Und was ist passiert? Es hat nur Minuten gedauert bis Menschen die vormalige Asphaltwüste, die New Yorker Verkehrsdezernentin nannte es auch „Carmageddon“ wieder in Besitz genommen haben. Zum Sitzen, unterhalten, Fotos machen etc. Und was ist aus dem Autostau geworden? Nichts. Der Verkehrsfluss für Menschen, die Auto fahren hat sich nicht verschlechtert. In vielen Straßen ist er sogar besser geworden.
Das war zu einem Zeitpunkt als die Nordbahntrasse noch ein schöner Gedanke war oder auch eine Spinnerei.

Seit dem ist mehr als ein Jahrzehnt vergangen. Es wird Zeit, das wir vom Reden in die Umsetzung kommen.
Darum ist es so wichtig, dass im Haushalt Mittel für PlanerInnen und Planer eingestellt werden, denn nur so kommt Wuppertal aktiv voran, denn nur so schaffen wir sichere Wege für jung und alt.


Kontakt Wuppertal

ADFC Wuppertal / Solingen

Postfach 131803

42045 Wuppertal

Email: info [at] adfc-wuppertal.de

Mobil: 0151 - 52110559

Telefon: 0202 – 7460250

https://w-sg.adfc.de/artikel/das-buendnis-mobiles-wuppertal-demonstriert-fuer-die-schaffung-drei-planstellen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Stadtradeln 2024 in Solingen und Wuppertal?

    Das Stadtradeln in Wuppertal und Solingen startet jeweils am 18. Mai. Der dreiwöchige Aktionszeitraum endet am 7. Juni. Für Wuppertal gibt es hier mehr Informationen.  für Solingen  gibt es hier weiterführende Informationen.

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Was ist eine Fahrradstraße?

    Auf einer Fahrradstraße dürfen zunächst nur Fahrradfahrer fahren. KfZs oder Mopeds muss erst durch ein Zusatzschild die Durchfahrt erlaubt werden. Dabei sind die KfZ und andere nur Gast auf der Fahrradstraße. Fahrradfahrer dürfen hier nebeneinander fahren. Die maximale Geschwindigkeit ist auf 30 km/h begrenzt und die Fahrradstraße darf nicht in 30er Zonen eigerichtet werden. Voraussetzung zum Einrichten einer Fahrradstraße ist, dass der Radfahrer bereits heute den überwiegenden Teil der Nutzer ausmachen oder es zu erwarten ist, dass dies eintritt. Dabei ist nicht klar, über welchen zeitlichen Horizont gesprochen wird und nach welcher Methodik eine entsprechende Verkehrsprognose abzugeben ist. Die Hürde ist damit nur auf dem Papier hoch. Anbei auch ein Erklärvideo..

  • Wie breit müssen Radverkehrsanlagen sein?

    Unter Radverkehrsanlagen versteht man Radschutzstreifen und Radwege. Radschutzstreifen müssen mindestens 1,25m breit sein und haben eine Regelbreite von 1,50m. Radwege haben dagegen mindestens 1,60m breit zu sein und haben eine Regelbreite von 2m. Über dieser Breiten kann natürlich hinausgegangen werden. Führt eine solche Radvekehrsanlage an parkenden Autos vorbei, so ist noch ein Puffer einzuplanen. Radwege werden nachrangig angelegt, d.h. zunächst muss die Straße eine Breite von wenigsten 4,5m Breite aufweisen. In diesem Fall ist keine Mittelinie mehr vorgesehen. Eine Kombination aus Mindestbreiten ist im Übrigen nicht erlaubt, d.h. eine Straße muss mind. etwas über 7m Breite aufweisen um eine Straße plus Radschutzstreifen auf beiden Fahrbahnseiten anzubringen. Bei engeren Straßen kann, wenn ein Gehweg vorhanden ist, dieser alternativ für Radfahrer freigegeben werden oder es entsteht ein gemeinsamer Geh- und Radweg.

    Übrigens ein Zweirichtungsradweg muss wenisgtens 2,50 breit sein, und regehaft 3m. Hierbei entscheidet die Steigung auch darüber, ob 2,50m Breite ausreichend sind. 

    Gerade Hauptverkehrsstraßen weisen pro Fahrspur rund 3,25 m Breite in der Regel auf, da die maximale Breite von LKW und Bussen alleine schon 2,50m betragen darf. Häufig wird über mangelnden Platz geklagt, das ist aber in den seltensten Fällen der wahre Grund, denn meist existieren rund 2 bis 2,50 m breite Parkmöglichkeiten auf einer oder beiden Straßenseiten. Die Regelungen zu den Radverkehrsanlagen sind in den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (kurz: ERA 2010) festgehalten. Die letzte Auflage ist 2010 erschienen.

    In 30er Zonen dürfen Radverkehrsanlagen bis dato gar nicht angelegt werden. Hier kommen andere Elemente meist zum Tragen, wie modal filter, Freigabe von Einbahnstraße usw. 

  • Wie viele Mitglieder hat der ADFC vor Ort?

    Ende Mai 2021 zählte der Kreisverband 1.255 Mitglieder, wovon 308 in Solingen wohnen.

  • Wo kann ich Lastenräder ausleihen?

    In Solingen kann der Dürpelflitzer beim Zweiäder Biernath in Ohligs kostenlos (Spender wird erbeten), in SG Mitte kann das Leiwermang des VCD bei Legewie ausgeliehen werden und die Firma sigo.green biette in Aufderhöhe rund um die Uhr an, ein Lastenrad auszuleihen. Alle Lastenräder sind mit E-Motoren ausgestatttet. Bei Sigo.green muss man sich vor der ersten Fahrt registrieren. 

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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