Veloroute 2 (Ohligs - Solingen-Mitte) ist beschlossene Sache

Im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Wohnungswesen (AKUMW) am 31.8.2023 wurde die Veloroute 2

beschlossen. Wir haben Euch alle wichtigen Informationen hierzu zusammengestellt.

Unsere Fahrraddemos und Radlertreffs mit Beteiligung der Politik haben nun Ende August 2023 ihre Wirksamkeit gezeigt.

Neben dem wichtigen Einstieg in die Planungen für die Veloroute 2 wurde auch beschlossen:

  • der Mittelvariante zu folgen
  • Süd- und Nordvariante nicht weiter zu verfolgen
  • für die Mittelvariante zwei alternative Trassenverläufe im Rahmen einer Vorentwurfsplanung u.a. hinsichtlich der Parkplatzverluste zu eruieren

Die beiden Trassenverläufe umfassen eine über die Hauptstraßen (Merscheider/Beethovenstraße) geführte Trasse und zum anderen eine parallel über Nebenstraßen verlaufende - beginnend auf der Herzogstraße bis Hansastraße nahe des Hbf.

Im Rahmen der Vorentwurfsplanungen sind dabei diese Aspekte zu berücksichtigen:

  • eine durchgehende richtlinienkonforme Führung des Radverkehrs
  • Verbesserungen für den Fußgängerverkehrs (Querungsmöglichkeiten, Fußwegebreite)
  • ÖPNV-Beschleunigungen (z. B. Busvorrangschaltung an Lichtsignalanlagen, Busschleusen an Haltestellen)
  • Ausbau von Haltestellen (z. B. barrierefreier Ausbau, Vergrößerung des Wartebereichs, Abstellmöglichkeiten von Fahrrädern, Möblierung)
  • Barrierefreiheit und Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personengruppen
  • Hol- und Bringverkehre an Schulen und Kitas
  • bei Vorliegen der fachlichen Voraussetzungen Umbau von signalgeregelten Knotenpunkten in Kreisverkehre
  • Optimierung des fließenden Verkehrs (intelligente Verkehrsführung)
  • Verbesserung der Aufenthaltsqualität (z. B. Möblierung, mehr Grün im Straßenraum)
  • Fördermöglichkeit der Gesamtmaßnahme (z. B. Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, Nahmobilität, Ausbau der Haltestellen) ​​​​​

Maßnahmen für eine betriebliche Mobilitätsberatung der Unternehmen entlang der Hauptachse sollen geprüft werden.

Zudem wurde beschlossen bereits Haushaltsmittel für 2024 und fortfolgende Jahre vorzusehen.  

Bernhard Stoer - Vorsitzender ADFC Wuppertal / Solingen

Wir begrüßen, das einstimmige Ergebnis zur Veloroute und zur Mittelvariante als Bekenntnis der Politik, den Radverkehr nach vorne zu bringen und Alternativen zum Autoverkehr auf dieser wichtigen Achse zu entwickeln.

Wir sind davon überzeugt, dass auf die Vorentwurfsplanung zur Nebenstraßenroute Ernüchterung folgt und sehen uns vielfach durch Beispiele u.a. aus Düsseldorf bestätigt. Hier werden viele Radwege straßenbegleitend auch auf Hauptstraßen gelegt. Jüngstes Beispiel ist der Verkehrsversuch auf der Luegallee, bei der die Nutzerzahlen über Nacht als Folge einer angebotsinduzierten Planung deutlich gestiegen sind und viele Befürchtungen von Gewerbetreibenden und Anwohnern sich nicht bestätigt haben. 

Wir werden uns - auch wenn wir einen klaren Favoriten haben - weiter in den politischen Diskurs einmischen und beteiligen uns gerne, gemeinsam mit Anwohnern und Gewerbetreibenden nach Lösungen zu suchen bzw. Lösungen zu erklären.  

 

Der Politik - hier insbesondere FDP, CDU, BfS - ist dabei auch bewusst, dass die ins Spiel gebrachte Nebenstraßenlösung den Durchgangsverkehr wirksam unterbinden muss und der Radverkehr bevorrechtigt werden muss. Planerisch ist dies durch "modal filter" und Umwidmung des Straßenzuges in eine Fahrradstraße möglich. Eine Fahrradstraße ermöglicht dabei - anders als bei einer 30er Zone - den Straßenzug in eine Vorfahrtsstraße umzuwandeln. 

Nachteile dieser Nebenstraßenvariante sind:

  • Viele Ziele, die an der Hauptstraße liegen, sind nur über Umwege zu erreichen und diese können sich bei Wegeketten ziemlich verlängern. 
  • Die Querung der Bebelallee ist eine Herausforderung, eine weitere Ampelanlage direkt neben die viel frequentierten Kreuzung Bebelallee / Schwarze Pfähle / wird problematisch in der Umsetzung, da es eine Staufalle wird - der Verkehr fließt hier zur rush hour in alle Richtungen - oder die Radfahrer hier nicht queren können.
  • Die Straßen müßten in der Straßenreinigungssatzung höher priorisiert werden
  • Die verbleibende Fahrbahnbreite bei einer Fahrradstraße muss 4,50 m und mehr betragen, sprich nach Abzug von Parkständen
  • Die Gehwege sind zum Teil recht schmal und hüftseitiges Parken ist hier noch verbreiteter als auf der Hauptstraße. Dies bedeutet planerisch müssen die Parkstände erst auf die Straße gelegt werden, da die Gehwegbreite hüftseitiges Parken kaum legal zulassen und nur wenn dann noch 4,50m Restfahrbahnbreite verbleiben, ist Parken wie heute auf beiden Fahrbahnseiten möglich. Die Parkplatzverluste werden hier also in Summe gegenüber der Hauptstraßenvariante eher höher als niedriger.
  • Düsseldorf und andere Städte zeigen eindrucksvoll: der Radverkehr wächst, dabei werden gerade die Hauptstraßenachsen ausgebaut. In Düsseldorf findet gerade ein Verkehrsversuch auf der Luegallee statt. Hier zeigt sich - kurz nach Eröffnung des straßenbegleitenden Radweges - eine deutliche Zunahme des Radverkehr.

Wir verstehen den Wunsch nach der Entwicklung einer Trassenalternative sehr wohl, getreu dem Motto: "Nichts ist alternativlos."

In einem weiteren Antrag in der gleichen Sitzung wurde ausserdem einstimmig beschlossen, das Gewerbegebiet Scheuren an die Viehbachtalstraße anzubinden und notwendige Grundstückskäufe auszuloten und in Planungen einzutreten.

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