Der ADFC bezieht Stellung zum IMKS
Wir haben im Juni 2024 eine umfängliche Stellungnahme zum IMKS verfasst. Sie beinhaltet Anregungen zu den Handlungsgrundsätzen und den Netzplänen. Die Stellungnahme ist an die Ratsfraktionen und auch die Verwaltung versandt worden.
Wir (ADFC W/SG und der Runde Tisch Rad- und Fussverkehr) haben zu unserer gemeinsamen Stellungnahme ein Anschreiben des Runden Tisches Rad- und Fussverkehr Solingen und des ADFC an vorangestellt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben uns intensiv mit dem bisher veröffentlichten und finalen Fassung des IMKS inkl. Netzplänen beschäftigt und haben in Detail, aber auch in den Leitsätzen Verbesserungsvorschläge ausgemacht.
Wir haben die Hoffnung, dass das Konzept nicht ein reiner Papiertiger bleibt, sondern auch Taten - auch wenn es sich bei Straßenzug XYZ nicht primär um eine Straße des Radhauptnetzes handelt - folgen mit entsprechenden finanziellen Hinterlegungen im Haushalt.
Für uns ist durchaus bewusst, dass das PKW Netz ebenfalls, z.B. um den ÖPNV zu beschleunigen, anders gestaltet werden muss.
Wir sehen den Radverkehr - klar, wir sind ein Fahrradverein - dabei immer zusammen mit dem ÖPNV und Fussverkehr als Umweltverbund. Wenn das Fahrrad nicht direkt vor einem Geschäft abgestellt werden kann, werden Radfahrer auch zu Fußgängern und Fußwege sind zwangsläufig mit zu denken.
Gleichwohl bedeutet das Fahrrad / Pedelec - ob geliehen, geleast oder gekauft - eben eine fahrplanfreie Form der Fortbewegung für Jung und Alt und stellt damit durchaus eine Form von Individualverkehrsmittel und von Freiheit dar. Dabei zeigen und die vom Landesamt für Statistik erhobenen Pendlerstromanalysen für Solingen, dass sehr viele Wege innerhalb Solingens erfolgen, nicht wenige Wege unter 11 Kilometern lang sind. Wird nach ausserhalb gependelt und reingependelt liegen häufig die Quellen und Ziele in den unmittelbaren Nachbarkommunen wie Haan, Hilden, Wuppertaler und Remscheid. Dieses Potenzial wird noch viel zu wenig genutzt. Wir weisen in diesem Zusammenhang auch auf eine großangelegte Potenzialanalyse hin, die der ADFC beim Frauenhofer Institut für System und Innovationsforschung in Auftrag gegeben hat und deutschlandweit eine Verdreifachung des Radverkehrs für möglich hält (https://www.adfc.de/artikel/der-radverkehr-und-sein-potenzial-in-deutschland). Hierzu müssen sich aber die Rahmenbedingungen schlicht ändern und die Infrastruktur auch einladen der werden.
Wir unterstützen daher rundsätzlich den Geist des IMKS. Die Rechte der BVen und des AKUMW, wenn es um die konkrete Umsetzung auf Straßenzügen geht, werden nach unserem Kenntnisstand auch keineswegs beschnitten.
Die beiliegende Stellungnahme werden wir mit etwas zeitlichem Abstand der Presse ebenfalls zur Verfügung stellen.
An der Stellungnahme hat der Runder Tisch Rad- und Fußverkehr intensiv mitgewirkt.
Mit vielen Grüßen,
Bernhard Stoer und Wolfgang Müller