^Blick auf den PopUp Radweg an den schwarzen Pfählen

PopUp Radweg an den Schwarzen Pfählen 2021 © ADFC Solingen, Bernhard Stoer

1. Solinger Pop-Up Radweg eröffnet

Was haben Bogota, Düsseldorf, Köln, München, Calgary, Mailand, Frankfurt mit Solingen gemeinsam? In alle genannten Städten gibt bzw. gab es Pop-Up Radwege. Seit April 2021 ist Solingen auch dabei.

Was haben Bogota, Düsseldorf, Köln, München, Calgary, Mailand, Frankfurt mit Solingen gemeinsam? 
Alle Städte haben Pop-up-Radwege erschaffen. Bereits im April / Mai 2020 fing es in Deutschland und der Welt an, dass in Zeiten von Corona sogenannte Pop-up-Radwege aus dem Boden gestampft wurden. Sie sollten das Bedürfnis nach Bewegung einerseits und das Vorankommen im Alltag erleichtern, um nicht weiter die Menschen an das Auto zu "verlieren" und es als Individualverkehrsmittel noch bedeutender zu machen.

In Düsseldorf wurde am Rheinufer u.a. ein Radweg geschaffen, der auch der Erprobung eines ohnehin geplanten Radweges diente und aus dem wertvolle Erkenntnisse gezogen wurden. 

Wir selbst haben zur 1. Coronawelle ebenfalls den Vorschlag in Solingen unterbreitet, sich des Mittels zu bedienen. Die Stadtverwaltung fand dabei in einem ersten Step drei Stellen, an denen die Einrichtung lohnen würde. Eine Idee war dabei die Konrad-Adenauer Straße / Schlagbaum, eine Ecke die schnell wieder verworfen wurde aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens. Eine weitere Idee, war rund um die Neuenhofer Straße und last but not least der jetzt eingerichtete auf der Straße Schwarze Pfähle. 
Seit einigen Wochen erhitzt nun dieser Pop-up-Radweg die Gemüter der Autofahrer auf den Social Media Plattformen als Reaktion auf die beiden erschienenen Presseartikel:

  • geht gar nicht
  • das Geld kann man besser investieren
  • ich sehe da auch heute keine Radfahrer
  • der Radweg endet plötzlich an der Kreuzung zur Merscheider Straße, das ist gefährlich [Anm.: wohlgemerkt Autofahrer kümmern sich hier mal um das Wohl der Radfahrer]

Was kaum einer schreibt, ob sich nun der Stau infolge der einspurigen Verkehrsführung überhaupt merklich verstärkt hat. Ja es stockt wohl mal, aber von Schülerbussen, die die Schulen nicht mehr rechtzeitig erreichen kann keine Rede sein. Allenfalls, so berichten, uns jüngst Autofahrer, solle es auf der Bebelallee zeitweise zu einem Rückstau bis zur Taubenstraße kommen, weil die Ampel den Verkehr nicht mehr wirksam abfließen lässt.
Die Maßnahme geht dabei darauf zurück, dass die Stadt die einspurige Verkehrsführung testen will, die infolge einer noch anstehenden Baumaßnahme am Viehbachsammler über rund 2 Jahre notwendig wird.
Fakt ist auch, dass die Zweispurigkeit der Straßenverbindung größtenteils des Tages ungenutzt ist und Anwohner davon berichten, dass diese wiederholt zum Rasen verleitet hat.
Das Radverkehrsaufkommen - Anwohner berichten davon - hat ebenfalls in den letzten Wochen zugenommen. Wir haben z.B. bei eigenen Zählungen festgestellt, dass der Radverkehrsanteil zeitweise bei erstaunlichen 5% liegt und der Pop-up-Radweg auch von vielen Schülern bestens angenommen wird. Einem von uns kam sogar ein jubelnder Radler entgegen.
Dass das Thema in den sozialen Medien heiß gegessen wird, davon war auszugehen. Interessant ist aber, dass eine Onlinepetition auf einem einschlägigen Portal bisher erst 10 Unterstützer hat - dabei läuft diese bereits seit 4 Wochen.
Auch wenn die Umsetzung nicht perfekt erscheinen mag, zählen folgende positiven Aspekte:

  • der 3,25m breite straßenbegleitende Radweg erhöht die Sichtbarkeit der Radfahrer.
  • Autofahrer können Radfahrern aufgrund der Baken nicht mehr zu nahe kommen.
  • der Radweg schafft einen wichtigen Lückenschluss von Aufderhöhe Richtung Wald (u.a. zum Humboldtgymnasium) und nach Merscheid. Der geplante Umbau der Kreuzung mit der Merscheider Straße wird die Radverkehrsführung dann weiter verbessern.
  • Die Situation heute ist deutlich besser für Radfahrer als in der Vergangenheit
  • der Radweg beruhigt den Verkehr, während vorher vielfach gerast wurde. Selbst die schärfsten Kritiker sehen diese Argument bestätigt.

Das beste Mittel gegen lauter werdende Kritik auch in politischen Kreisen:
Helft mit, diesen Radweg zum Erfolg zu machen, macht Euch vor Ort ein Bild, befahrt diesen Pop-up-Radweg und wenn im Bekanntenkreis die Diskussion aufkommt, rückt die Verbindung ins rechte Licht. Wir helfen gerne mit Argumenten!
 
Wir möchten Euch auch bitten, sobald sich eine Onlinediskussion auftut, schreibt uns gerne [info [at] adfc-sg.de], wir halten dagegen und glauben an die Überzeugungskraft guter Argumente.

Wir nehmen die Stadt beim Wort, wenn darauf verwiesen wird, dass dies nicht der letzte Versuch gewesen sein muss.

 Zu guter Letzt noch eine passende Zuschrift. Ein Nutzer schrieb uns:
"..., dass ich unheimlich von dem Pop-Up-Radweg in Solingen (Schwarze Pfähle) profitiere. Der Pop-Up-Radweg liegt genau auf meinem Arbeitsweg. Er vermittelt mir nicht nur ein enormes Sicherheitsgefühl, er beruhigt auch ungemein den Autoverkehr, weil nun keine "Rennen" auf der Doppespur mehr gefahren werden. Die Ampel bei der Auf- und Abfahrt zur Stadtautobahn, war übrigens erst einmal rot. I. d. Regel ist sie immer grün, wenn man von der Bebelallee kommt Richtung Aufderhöhe und dort auch grün hatte. Einen Stau habe aufgrund der Einspurigkeit habe ich noch nie dort gesehen.

Es wäre toll, wenn dieser Radweg bleiben und noch ganz viele mehr in Solingen dazukommen würden!!!"

UPDATE 19.06.2021:

Positiv auch die Mitteilung, dass die BV Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid sowie der Auschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Wohnungswesen einem durch uns unterstützen Bürgerantrag zustimmte, hier einen Radweg zu planen und so die aktuell befristete Lösung in eine dauerhafte zu überführen. Die Verwaltung wird damit beauftragt, hier einen Radweg zu planen.

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c/o Bernhard Stoer 

Vorsitzender im ADFC Wuppertal / Solingen

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